Mitternachtsturnier der Eisbrecher Esslingen

Text: Jens „Jay“ Mack
Fotos: Steffen Wittig Photography


Samstag 24. März 2018
Das inzwischen traditionsreiche Mitternachtsturnier der Eisbrecher der ESG Esslingen sollte auch in diesem Jahr den Saisonabschluss bilden und zum Höhepunkt der Saison werden.
Das Turnier hat für die Waldau Old Boyz eine besondere Bedeutung.
Vor ziemlich genau 3 Jahren erfolgte hier der Startschuss für das Team, mit der Einladung zum Benefiz-Turnier für Michael „Blume“ Blümchen. Damals der Höhepunkt in der langjährigen Serie dieses Turniers, mit sechs teilnehmenden Mannschaften und einem Spendenerlös für den schwerstkranken ehemaligen Eishockeykameraden.
Ein Team von „Waldau Old Boyz“ war zu diesem Zeitpunkt gerade mal nur als Idee vorhanden, aber in Gedanken schon auf dem Eis, sollte damit schneller als geplant Realität werden.
Also wurden innerhalb von 6 Wochen Namen, Logo, Trikots und Stutzen entwickelt und für einen Auftritt von 25 Mann in bestem Outfit gesorgt.
Das sportliche Ergebnis konnte mit dem optischen zwar nicht mithalten, entsprach aber sehr gut dem damaligen Trainingszustands.
Die Waldau Old Boyz beendeten das Turnier nicht als Letzter und sorgten mit einem ordentlichen Beitrag auf- und neben dem Eis für einen gelungenen Einstieg und eine Demonstration der Vereinsidee, für den in Gründung befindlichen Stuttgarter Eishockey Traditionsverein.

Umso mehr wird deutlich, dass eine erneute Einladung der Eisbrecher Esslingen für den 17. März 2018 schwerlich abgelehnt werden konnte, auch wenn es hieß, um 21:00 das erste Mal aufs Eis.
Zusammen mit einer Hobbymannschaft des EV Landshut, sowie der inzwischen ebenfalls mit reichlich Turnierhistorie versehenen Spielgemeinschaft der Lattenhardt Filderkrautleafs und den Kornwestheim Kodiaks teilte man das Schicksal, auch 2x hintereinander, die durchlaufenden 2x 20 Minuten überstehen zu müssen.
Die in dieser Nacht ebenfalls stattfindende Zeitumstellung war dann spätestens jedem klar, der die Siegerehrung dann um 3:55 erlebte, statt wie auf dem Zeitplan vermerkt, um 2:55. Dennoch ging es, zumindest für die Teams aus der Stuttgarter Region, um mehr als schnöde Pokale und Edelmetall: es ging um die Ehre.

Aber man kennt sich inzwischen lange und die freundschaftliche Verbindung mit der Freude am Wiedersehen überwog, bei allem Ehrgeiz unterm Helm. In diesem Sinne, gab es nur wenige kleine Ausnahmen im sonst sehr fairen Turnierverlauf.
Natürlich war die Marschroute für die Old Boyz klar, man wollte das Ergebnis des damaligen Turniers verbessern. Da bei vier Mannschaften Platz 5 schwerlich zu erreichen ist, hieß es, nicht Vorletzter werden.
Also war die Silbermedaille das Ziel!
Aber wie bei jeder Mannschaft bekannt und üblich, waren auch die Old Boyz von „zeitminimalem Absentismus“ betroffen, der dafür sorgte, dass doch ein Drittel der eingeplanten Mannschaftsteile kurzfristig absagen mussten.

Ingo „the wall“ Rampp, Ex-Oberliga Goalie aus Pfronten

Mit 11+1 saßen dann doch zumindest zwei vollzählige Blöcke und mit Ingo „Die Wand“ Rampp ein recht schlagfertiges Aufgebot in der Umkleidekabine.
Das Auftaktspiel für die Old Boyz startete um 22:05 gegen die Auswahl der Eisbrecher und gestaltete sich erwartungsgemäß schwer. Beiden Teams war eine gewisse Nervosität und Vorsicht anzumerken. Schließlich kannte man sich sehr gut, auch wenn die beiden Freundschaftsspiele in dieser Saison beide Male klar für die Eisbrecher entschieden wurden. Umso mehr sorgte der Zwischenstand von 1:1 dafür, dass die Old Boyz Ihre Chance witterten. Die anschließenden, doch recht souverän vorgetragenen Angriffe der Eisbrecher führten dann aber ein ums andere Mal zu dem gewünschtem Erfolg: der Puck im Old Boyz Tor. Auch wenn die Mannen um Coach Michael Kuhn zu ansehnlichen Chancen kamen, konnten die teils vielversprechenden Anläufe nicht mit Erfolg gekrönt werden. Entsprechend war das Ergebnis von 6:2 angemessen deutlich.

Direkt im Anschluss an diese Niederlage ging es gegen die SG Filderkrautleafs, die sich als erwartet starker Gegner erwiesen und die Old Boys vor eine erneute Herausforderung stellte. Nach einem 2:2 Unentschieden aus der ersten Hälfte, konnten die Old Boys Fahrt aufnehmen und mit zwei schnell und schön heraus gespielten Toren einen Vorsprung herausarbeiten, der kurz vor Schluss mit einem weiterem Tor zum 5:2 Endstand ausgebaut wurde.

Nach einer Pause von fast 1 Stunde ging es dann um 1 Uhr in das 3. Spiel gegen den EV Landshut, das die Entscheidung über das Erreichen des Turnierziels bringen sollte.
Entsprechend umkämpft und mit zahlreichen Chancen auf beiden Seiten gespickten Spielsituationen, war das Ergebnis mit 1:1 nach der regulären Spielzeit fast bezeichnend – beide Teams platt und die wenigen Chancen nicht verwandelt.
Somit musste das Penaltyschießen die Entscheidung bringen und zur späten Stunde wurde es noch mal spannend.
Ingo Rampp hielt alle Landshuter Penalties und bei den Old Boyz traf in der vierten Runde Alexej „Locha“ Schneider zum viel umjubelnden Sieg.

Pass von #56 Maxim Beck auf #14 Locha Schneider

Endlich Feierabend, geduscht und umgezogen, mit dem wohlverdienten Bierchen in der Hand dem letzten Spiel zuschauen, wurde anschließend über Mikro der verkündeten Siegerehrung gelauscht und damit das Erreichen des gesetzten Ziels für die Old Boyz offiziell: Platz 2 hinter den Eisbrechern.
Es folgen die Filderkrautleafs und das Team vom EV Landshut auf den weiteren Plätzen.

Einen Wehrmutstropfen gab es für die Old Boyz dennoch: Bernd „Jambo“ Schäffler zog sich im 2. Spiel durch unbeabsichtigte Feindeinwirkung eine Knie- und Unterschenkelverletzung zu und musste aufgeben.
Die Verletzung entpuppte sich im weiteren Verlauf glücklicherweise als glimpflich.

Damit ist die 3. Saison der Waldau Old Boyz dennoch sehr erfreulich zu Ende gegangen und hat Spaß gemacht zu sehen, wie sich das Team in diesem Jahr entwickelt hat, mit einem sichtbaren Ergebnis am Ende.

Ein großer Dank dafür geht an die Eisbrecher ESG Esslingen und die Macher des Turniers: Mike Rohr, Stefan „Rio“ Reiser und Rüdiger Woyke.

Well done guys! Bis zur nächsten Saison.

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