Am kommenden Sonntag ist es wieder soweit: Das erste Heimspiel der Stuttgart Rebels im neuen Jahr steht an (Beginn 17:30 Uhr gegen Memmingen) und damit der traditionelle Ehemaligen-Fan-Treff der Stuttgarter Eishockey-Community.
Dieses Mal an einem Sonntagnachmittag sind wir sicher, dass wir mit 300L Freibier, das die Stuttgart Rebels und die Waldau Old Boyz bereitstellen werden, ausreichend kalkuliert haben, damit wir den Abend etwas ausklingen lassen können. Vor dem Spiel treffen wir uns ab 15:30 vor dem Imbiss in der Publikumsumkleide.
Auch wenn Memmingen geografisch zum Regierungsbezirk Schwaben gehört, ist es doch das Tor zum Allgäu und jeder Skifahrer und Eishockeyfan kennt es bestens. Memmingen ist aktuell zweiter in der Oberliga und eigentlich wäre das laut Tabelle ein eindeutiges Spiel, aber die Eishockeygötter haben den Rebels in dieser Saison ein glücklicheres Ende bescheert und beide Spiele wurden gewonnen mit 6:5 zu Hause und 4:6 Auswärts. Auf jeden Fall sind die reisefreudigen Memminger Fans herzlich nach Stuttgart eingeladen, ob sie mit 23 Bussen erscheinen werden wie zum Derby gegen Garmisch, ist sicherlich ein Wunschgedanke des Stuttgarter Kassenwarts aber sehr beeindruckend allemal.
Wir freuen uns sehr, dass wir ein besonderes Brüderpaar als Ehrengäste haben, die aus einer ganz großen Eishockeydynastie abstammen und nach Ihrer Karriere in Stuttgart wohnhaft geblieben sind. Zum Derby gegen die Allgäuer haben wir mit Rasso Rampp und Guidl Holzmann 2 ganz große Namen des 2te Liga und Oberliga Eishockeys zu Gast. Rasso Rampp geb. am 16.09.1971 begann seine Eishockeylaufbahn beim EV Pfonten, bevor er mit 16 Jahren ins Eishockeygymnasium des EV Füssen wechselte. Von dort ging es über den EA Kempten zum EV Landsberg, bevor er 1994 nach Stuttgart kam.

Ein Pfrontner kommt selten allein, weswegen im Jahr darauf sein Bruder Guidl Holzmann nach Stuttgart wechselte. Guidl der seinem Bruder Georg Holzmann („Eisenschorsch“) zum Verwechseln ähnlich sieht, ist ebenfalls in Stuttgart beruflich erfolgreich geworden und blieb vor Ort. Guidl selbst kam 1995 vom damaligen Zweitligisten ETC Crimmitschau nach Stuttgart (Stationen zuvor: EV Pfronten, EC Hedos München, EHC 80 Nürnberg, EV Füssen, EA Kempten). Er war durch seine gesellige und professionelle Art sofort der Liebling von Mitspielern, Funktionären und Fans. Natürlich brachte er auch die Referenz von 23 Toren und 42 Assists in 44 Spielen aus der 2.Liga mit. Nach der Insolvenz des EC Stuttgart wechselte er für die restliche Saison zum Dauerrivalen SC Bietigheim wo er in 10 Spielen mit 5 Toren und 7 Assists seinen Anteil an der 2. Liga Meisterschaft der Steelers hatte. Seine beeindruckende Scorerbilanz (nur aus der 2. Liga und Oberliga) spricht für sich: in 523 Spielen erzielte er 245 Tore und gab 242 Vorlagen. Sein persönliches Highlight war die Teilnahme an der Inlinehockey-Weltmeisterschaft 1996 in den USA (Minneapolis), bei der er die deutsche Mannschaft als Kapitän anführen durfte. Der gelernte Physiotherapeut war beruflich bereits in Stuttgart verankert (Rehamed / Stgt.- Vaihingen), weswegen er sich auch auf Bitten von Christa Tritschler gerne bereit erklärte, mit einem Großteil der alten Stuttgarter 2.Liga Garde beim Neuaufbau der Stuttgart Wizards in der Landesliga zu helfen. Mit seinem kongenialen Sturmpartner Venci Niesner, der leider am 24.12.2025 verstorben ist waren die beiden nicht zu stoppen. Nach 34 Spieltagen verbuchte Guidl sage und schreibe 99 Punkte und hatte maßgeblich Anteil daran, dass der Aufstieg 1999 mit 34:0 Punkten (344:17 Tore) besiegelt wurde. Der Kontakt zu Doc Reichmann brachte Guido Holzmann beruflich auch zum VFB Stuttgart. Mit der goldenen Generation des Clubs durfte er als zuständiger Physiotherapeut bei den A-Junioren nach einem 5:2 gegen Bayer Leverkusen die deutsche A-Jugend Meisterschaft mitfeiern. Spätere Weltklassespieler wie Samy Khedira, Mario Gomez oder Christian Gentner gingen durch seine magischen Hände. Die Fans hatten auch eine Song für Ihn kreiert: Guido Holzmann Eishockeygott, schallte es regelmäßig durch die Halle. Leider musste er bald einsehen, dass ein zeitintensiver Sport wie Eishockey und eine eigene Physiotherapiepraxis dauerhaft nicht miteinander zu vereinbaren sind. Mit seiner sehr erfolgreichen Praxis in Stuttgart ist er auch heute noch eine glühender Unterstützer der Stuttgarter Eishockeytradition und immer gut für eine Anekdote aus der vergangenen Eishockeyära in Stuttgart.

Liebe Fans, ehemalige Spieler, Freunde und Unterstützer kommt auf die Waldau und trefft Euch mit alten Kameraden/Freunden und zelebriert diesen Sport, den wir alle so sehr lieben! Vor einer Woche ist Venco Niesner und kurz zuvor von der Fanseite Wolfgang Schwoon gestorben, die gerne dabei gewesen wären. Die letzten Fantreffs waren gut besucht. Das Team Rebels und die Mannschaft leisten sehr gute Arbeit, angesichts der schwierigen Bedingungen aktuell, so dass sie eine volle Halle zum Auftakt ins neue Jahr verdient hätten.
In der ersten Drittelpause wollen wir unserem Stuttgarter Idol Venco Niesner mit einem kleinen Film ehren. Er hat uns allen viel Freude bereitet. Schenken wir ihm die Ehre die er verdient, wenn nochmal die Halle erklingt: VENZI NIESNER
Vorab einen großen Dank für Eure Unterstützung durch Anwesenheit.
Für den Stuttgarter Eishockey Traditionsverein,
Bernd Schäffler (Jambo#12)
Saison 1994/95 Stuttgart vs Ingoldstadt 11:4. Mit u.a. Venco Niesner, Rasso Rampp, Frank Petrozza, etc.
„UND SCHON WIEDER KEINE TORE RASSO RAMPP UND SCHON WIEDER KEINE TORE RASSO RAMPP……“
Schaffen wir es diesen Song nochmals in voller Lautstärke anzustimmen und die alten Zeiten nochmals
aufleben zu lassen?


