Matze Franke – einem großen Fan des Stuttgarter Eishockeys
Wann und wie Martin Franke, von allen nur „Matze“ genannt, zum Eishockey kam, entzieht sich den Überlieferungen. Als ständig präsenter Fan auf der Tribüne der Waldau war er seit den 80er Jahre für alle Stuttgarter Eishockeyvereine ein loyaler und treuer Fan. Durch seinen Einsatz als Organisator und Koordinator z.B. für die Reisen zu Auswärtsspielen wurde er auch über die Stuttgarter Grenzen bekannt. Sei es als Leitfigur, wenn es um die Abstimmung mit anderen Fangruppen oder auch nur als Ansprechpartner für die Stuttgarter Fans.
Für alle war er eine unschätzbare Integrationsfigur.
Auf dem Höhepunkt seines Wirkens gründete er im Oktober 1993 den Club 500 e.V. (der Name war das Ziel, nämlich 500 Fans als Mitglieder zu gewinnen). Ein Verein für Unterstützer und Freunde des Stuttgarter Eishockeys, der zwar das hochgesteckte Ziel verfehlt, aber bereits 1 Jahr später mit 213 Mitgliedern einen respektablen Höchststand erreicht hat.
Mit diesem Vorsitzenden hat der Verein in einer bewegten Zeit viel Bewegendes geleistet: Ob Organisation von Fanständen und Auswärtsfahrten, Berichte für die Stadionzeitung, Organisation von Werbung für diese oder Parties für die Fans veranstalten. Matze war überall mit Rat und Tat dabei. Der Verein war sogar an der damals neu gegründeten Wizards GmbH finanziell beteiligt. Dazu gehörte auch seine regelmäßige Bereitschaft, die Wizards oder den Nachwuchs finanziell zu unterstützen und Sammelaktionen unter den Fans zu organisieren. Eine zu seinen Lebzeiten kaum bekannt gewordene Geste charakterisiert ihn heute umso besser: Die Spende seines 5-stelligen Gewinns beim Fußballtoto an die Wizards.
Mit seinem offenen Wesen hatte er für jeden ein freundliches Wort. Besonders bei den Nachwuchsspielern war er sehr beliebt, da er klarer Befürworter von „Eigenwächsen“ in der 1. Mannschaft war, auch wenn das einige anders sahen in dieser Zeit. Er war in seiner umtriebigen Einzigartigkeit DAS Bindeglied zwischen Fans, Vorstand, Mannschaft und Nachwuchs.
Er starb am 30. September 2013 im Alter von nur 48 Jahren an Herzversagen. Zu seiner Beerdigung ließ es sich selbst der langjährige Stuttgarter Top-Scorer Frank Petrozza nicht nehmen, aus Duisburg anzureisen und diesem großen Fan die letzte Ehre zu erweisen.
Wir bedanken uns bei Oli Eckert, Kai Wunner und Matzes Lebensgefährtin Dani Polumski für die vielen kleinen und großen Geschichten, die wir hier aber leider nicht alle veröffentlichen können.
Zum Schluß lassen wir aber dennoch einen zu Wort kommen, der zwar leider am Samstag in der Eiswelt nicht dabei sein kann, aber Matze sehr nahe gestanden ist: Frank Petrozza.
Der ehemalige Stürmer des EC Stuttgart war eng mit ihm befreundet und hat sich aus dem fernen Herne, wo er als Trainer fungiert bei uns gemeldet.
Frank Petrozza:“Ich habe viele Erinnerungen an Martin. Eine ganz besondere natürlich, denn Martin war mein Trauzeuge im Jahr 2007. Als ich ihn gefragt habe, ob er mein Trauzeuge sein möchte, kam ein ganz klares ja !
Eine andere schöne Erinnerung ist, dass Martin mich in jeder Mannschaft besucht hat, wo ich gespielt habe. Natürlich wurde danach mit mir darüber gefachsimpelt. Ich vermisse Martin, und ich hätte mir gewünscht, er hätte mich als Trainer erlebt.
Wäre interessant zu wissen, was er mir da für Ratschläge gegeben hätte ….“
An dieser Stelle nochmal der Hinweis für den Samstag, 02.01.2016 um 18:50 Uhr:
Ursprünglich waren für die posthumen Ehrungen Wunderkerzen angedacht, aber nach Rücksprache mit der Stadt Stuttgart haben wir darauf verzichtet und uns im Zeitalter moderner Kommunikationsmittel für eine „risikolose“, umweltfreundlichere Variante mittels einer App entschieden (siehe QR-Codes unten).
Um für einen würdigen Rahmen zu sorgen, bitten wir alle mitzumachen die über die entsprechende Technik verfügen.
Vielen Dank dafür im Voraus.
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