Schlussspurt bringt Entscheidung

In einem torreichen, intensiven, stets fairen und mit hohem Tempo geführten Eishockeyspiel erkämpften sich die Old-Boyz einen verdienten 13:8 (2:2/5:3/6:3)-Sieg.
Dabei sah es aber zunächst nicht danach aus, trotz einer schnellen 2:0-Führung, und einigen Großchancen gelang es nicht das Spiel zu kontrollieren.
Im Gegenteil, die Gäste, die nach kurzer Warm-Up Phase immer besser ins Spiel kamen setzten in einem Doppelschlag innerhalb knapp 60 Sekunden den Spielstand auf 2:2, und zeigten dabei ihre Offensivqualitäten- was bereits vor dem Spiel bekannt war…

Im zweiten Abschnitt im Prinzip dasselbe Bild, anrennende Old-Boyz mit teilweise blitzsauberen Angriffen und lauernde Mustangs, die sobald sie das Hartgummi übernahmen, gefährliche Angriffe kreieren konnten und so auch ständig Präsenz in der Stuttgarter Defensiv-Zone zeigten.
Dann in der 24. Minute ein überraschender Old-Boyz Doppelschlag zur 4:2-Führung.
Zunächst war es Rüdiger Woyke, der dem Old-Boyz Angriffswirbel mit seinem lässig eingeschossenen 3:2 die Krone aufsetzte, und kurz danach Alex Roeder, der die Lücke fand und auf 4:2 erhöhen konnte.

Die Old-Boyz hatten das Spiel jetzt im Griff und setzten sich sogar phasenweise im Angriffsdrittel fest, aber entweder fehlte der Abschluss oder die Mustangs brachten den schwarzen Fladen gerade noch so aus der Gefahrenzone.
Und als man wieder im Spielaufbau war und einige auf die Scheiben-Express-Zustellung an der gegnerischen Blauen warteten, landete der Aufbau-Pass beim Gegner und dieser lief plötzlich mit 3 auf 1 aufs Tor zu und verkürzte auf 4:3.
Und keine 2 Minuten später sogar noch das 4:4 hinterher, was wieder zeigte das die Mustangs in der Offensive überragende Leute haben, die sich solche Gelegenheiten nicht entgehen lassen.
Der Knackpunkt war eindeutig die mangelnde Absicherung nach hinten.
Stuttgarts Defender Chris Pratnemer sah sich oftmals 2-3 Gegenspieler gegenüber, die nicht lange fackelten und so entstand auch die erstmalige 4:5 Führung der Gäste (30.Min.).

Ein herber Dämpfer…

Dann in der 33. Minute der immens wichtige Ausgleich zum 5:5 von Stuttgarts Legende Andie Reeg, der auf Zuspiel von Ulli Schweigert nach vorne durchmarschierte und einnetzten konnte.
Interessanterweise zeigte die Mustangs-Abwehr im Verlauf jetzt dieselben Defensiv-Symptome und so standen 4 Minuten vor Drittelende 3 Old-Boyz allein vor dem Mustangs-Goalie Gerald „Yoda“ Stalder und Andie Reeg war es vorbehalten die erneute 6:5-Führung einzuschießen.

Als man in der letzten Aktion vor der Drittelpause durch Stuttgarts #21 Karl Brosza sogar auf 7:5 erhöhen konnte, war das kurzzeitige dunkle Tal durchschritten…

Im letzten Abschnitt stand zunächst Stuttgarts letzte Bastion Goalie Viktor Prägitzer im Fokus, der einen Mustangs-Durchbruch entschärfen konnte, denn die Gäste waren keineswegs bereit den Old-Boyz-Bus auf die Siegerstraße einbiegen zu lassen, und so blieb es weiterhin spannend.
Es war immer noch eine temporeiche Partie, die noch nicht entschieden war.
In der 42. Minute dann eine klasse Einzelaktion von der stark aufspielenden #24 Ulli Schweigert, der an der roten Linie nach hinten arbeitend die Scheibe erkämpft, hinter die eigene Blaue fährt, um dann den Turbo zuzuschalten, die komplette Mustangs Defensivstellung düpiert und dann das Hartgummi unters Mustang-Dach ballert. 8:5 Wow !!

Danach wurde das Spiel immer offener, wilde Angriffssituationen auf beiden Seiten, und dann ein Pass der Marke „Weltklasse“ von Christian Pratnemer vom eigenen linken Bullypunkt auf Forward Maxim Beck, der an der gegnerischen blauen Linie den Präzisionspass übernimmt, mit Schwung ins Zielgebiet prescht und die Scheibe mit der Rückhand links oben versenkt (9:5/ 45.Min.)
Aber der Drops war noch nicht gelutscht, denn die nicht aufgebenden Gäste kamen keine 2 Minuten später zum 9:6, was aber nicht lange hielt, denn die Old-Boyz legten kurz nacheinander 2 schnelle Treffer nach, wobei insbesondere der zweite Abschluss von Stuttgart #17 Günter Schmidt mit der Rückhand technisch stark umgesetzt wurde (11:6).
Als dann erneut Ulli Schweigert mit einem Schlagschuss vom Slot das Mustangs Gehäuse zum 12:6 aus der Verankerung schoss und kurz danach Chris Pratnemer gar das 13:6 in ähnlicher Manier gelang, waren die Würfel endgültig gefallen, auch wenn den US-Amerikanern kurz vor Ende noch 2 Tore zum Endstand von 13:8 gelangen.
Dies zeigt die überragende Einstellung des heutigen Sparringpartners, der bis zur letzten Sekunde gekämpft und alles in die Waagschale geworfen hat. Beeindruckend, Respekt !!

Fazit:
Heute war eine Old-Boyz Truppe auf dem Eis, bei der man von Anfang an gemerkt hat, dass sie Bock auf das Spiel hatte.
Jeder ging den berühmten Extra-Meter und versuchte sich maximal einzubringen, selbst wenn ein Zweikampf verloren ging, oder wenn einen die Schwerkraft besiegt hatte, versuchte man der Scheibe noch im Liegen hinterher zu jagen.
Klasse: eine schwierige Aufgabe wurde angenommen und gemeinsam bravourös gelöst.
Dank eines rasanten Schlussspurts mit 4 Toren in Folge wurde die Partie schließlich an Land gezogen.
Starker Auftritt – Hut ab !
Wenn wir mit dieser Einstellung zum letzten Saisonspiel am Montag 30.05. an selber Stelle um 21:15 Uhr gegen Zvezda Pforzheim antreten, dann stehen die Chancen auf einen erneuten Erfolg nicht schlecht ….
Ein Dank noch an Schiedsrichter Mike Bender, der bei der Tor-Flut als einziger in der Halle zu keiner Zeit den Überblick verloren hat !!!

Fotos: Rolf Menge