EV Stuttgart – team of legends
Wir befinden uns im Jahr 1985.
Der EV Stuttgart löste den EHC Stuttgart ab und spielte in seiner zweiten Saison in der neuformierten Oberliga Mitte. Neben der Oberliga Nord und Oberliga Süd sollte nun auch der bis dato dahindarbende baden-württembergische Verband eine Aufwertung erfahren. Zusammen mit den Verbänden aus Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen stellte man Teams für eine Oberliga, die sportlich gesehen weit ab der bisherigen mit bayrischen Topclubs gespickten Südliga stand.
Bereits in den Qualifikationsspielen für die neue Liga wurde der sportliche Klassenunterschied deutlich vor Augen geführt. Eine Katastrophe für den EV. Aber es half nichts. Nur der EV Ravensburg, der eigentlich geographisch der Oberliga Mitte zugeordnet werden sollte konnte sich mit einem Antrag auf Aufnahme im bayrischen Verband dem Desaster entziehen.
Die Gegner kamen also fortan aus Liebenzell, Heilbronn, Esslingen, Rödermark, Lauterbach und Zweibrücken. Der ERSC Karben, der sich sportlich auch für die Oberliga Mitte qualifiziert hatte zog seine Mannschaft kurz vor Rundenbeginn zurück, so dass man mit nur 7 Mannschaften die Runde spielen musste. Eine Farce sondergleichen, denn auch Rödermark stand kurz vor dem Ausschluß….
Diese schwache Liga ist sportlich eine Katastrophe für uns Reinhard Müller, EV-PressesprecherAber die ersten Spiele der neuen Runde zeigten eine andere Tendenz als allgemein erwartet. Anstatt die Liga zu dominieren tat man sich gegen die Konkurrenz zunächst schwer. Insbesondere Liebenzell und Heilbronn hatten kadertechnisch massiv aufgerüstet.
Auch die Neuverpflichtungen u.a. des Ex-Nationalspielers Werner Klatt zu Saisonbeginn aus Schwenningen brachten nicht die erhoffte Wende, zumal das Verletzungspech den Gegnern in die Karten spielte. Erst im Winter als man sich mit dem vom Bundesligisten Augsburg kommenden kanadischen Stürmer John Samanski und dem Kanada-Import Dave Morrison verstärkte, kam die erhoffte Durchschlagskraft zurück auf die Waldau. Und viele Fans, die dem vor Saisonbeginn wechselnden Douglas Morton (REV Heilbronn) nachtrauerten, hatten neue Stars, die das Stuttgarter Eishockey in den Folgejahren nach oben schiessen sollten.
Es war die Geburtsstunde eines Teams das mit großem Potential ausgestattet war. Der erste Sturmblock mit Samanski, Morrison und Martens war mit Abstand das Beste was die Liga zu bieten hatte. Auch die Zugänge, die während der Saison noch dazugestossen sind, erwiesen sich als gewinnbringend. Und so gelang es trotz kleiner Startschwierigkeiten zu Saisonbeginn die Meisterschaft nach Stuttgart zu holen.
Stuttgart nahm erstmalig an der Aufstiegsrunde zur zweiten Liga teil !
Link zu den neuen Zeit-Dokumenten:
EV Stuttgart Saison 1985/86