Old-Boyz kassieren erwartete Klatsche

Das Waldau Team um Trainer Joe Eggerl verliert deutlich mit 6:19 (2:7/2:6/2:6) gegen eine bärenstarke Ingoldstadter Truppe und bezieht eine auch in der Höhe völlig verdiente Niederlage.start
Bei beiden Mannschaften war bis zuletzt nicht klar, wer nun final auf dem Eis stehen wird und insbesondere bei der Heimmannschaft tat man sich mit der Aufstellung schwer.
Zunächst reihenweise Absagen und dann doch wieder Zusagen, die interne WhatsApp-Gruppe glich aufgrund der kurzen Anlaufzeit einem orientalischen Bazar. Eine gezielte Organisation schien fast nicht möglich. Letztlich warfen sich dann doch volle 4 Reihen (!) und 3 Hüter (!) der bajuwarischen Supermacht entgegen, die ihrerseits nur mit 10+1 antrat.
Die Traditionsmannschaft des ERC Ingoldstadt glich die numerische Unterlegenheit aber mit einem Trainingsvorsprung von 6 Wochen à 2 Einheiten mehr als aus und hatte überdies den entscheidenen Vorteil über Jahre hinweg zusammenzuspielen. Das zeigte sich dann auch deutlich in der Spielanlage.
warmupVor ca. 40 Zuschauern wurden die Stuttgarter Verteidiger massiv beschäftigt und mit durchdachten Spielzügen geradezu überrannt.
Hier spielte eine eingespielte Top-Mannschaft mit Auge für den Nebenmann und zeigte, was alles -auch im gesetzten Hockey-Alter- noch möglich ist.
So dauerte es auch nicht lange als die Gäste mit einem Doppelschlag in der 4. Minute in Führung gingen.
Während die Old-Boyz sich noch finden mussten, holten die Ingolstädter bereits den Zauberstab heraus. Stuttgarts Goalie Oliver Buchwald stand von Anfang an im Brennpunkt und als Ingolstadt in der 10. Minute zum 0:3 erhöhte und keine 2 Minuten gar das 0:4 nachlegte, bekam das Stuttgarter Schlachtschiff leichte Schieflage.
Aber nun zeigte sich auch das Heimteam. So langsam kam man in die Pötte und kam auch mit dem -für ein AH-Spiel- enormen Spieltempo zurecht.
Als Andie Reeg in der 15.Minute einen Schuss von Simon Thiele ins Zielgebiet abfälschen konnte (1:4), durften auch die Stuttgarter Zuschauer jubeln. Und als knapp eine Minute später Martin Krhut gar das 2:4 gelang, schien man wieder im Spiel zu sein. Aber der Gegner blieb weiterhin am Drücker und war keineswegs beeindruckt. Innerhalb weniger Minuten wurde der Spielstand wieder in einem Doppelschlag auf 2:6 erhöht. In der letzten Spielminute des ersten Drittels kamen die Gäste dann noch über einen Penalty zum 2:7 Drittel-Endstand.

unterdruck

es brennt lichterloh in der Stuttgarter Zone…

Ingolstadt hatte das Spiel zu jeder Zeit unter Kontrolle. Technisch absolut stark und vorallem im Spielaufbau souverän und abgeklärt liefen die Spielzüge wie aus einem Guss.
Die Old-Boyz konnten einem phasenweise Leid tun: es wurde gekämpft und geackert, aber immer war einer im blauen Trikot, der die Scheibe ablief.
Im zweiten Abschnitt änderte sich im Prinzip nur wenig.
Ingolstadt erhöhte in regelmäßigen Abständen den Spielstand (23./27./28. Min 2:10) und wenn den Old-Boyz ein Treffer gelang (Reeg, 30. Minute, 3:10) kam postwendend die Antwort (33. Min. 3:11). So wurde auch das Tor von Rasso Rampp in der 35. Minute zum 4:11 umgehend zum 4:13-Drittel-Endstand ausgebaut.
4:13…das war deutlich, aber was noch mehr beeindruckte war die Art und Weise.
Ingesamt betrachtet befanden sich die Old-Boyz defensiv in einer ständigen Abwehrschlacht regelrecht gefesselt und wenn in Einzelaktionen einmal ein Durchbruch gelang scheiterte man am guten Gästehüter.

angriffstuttgart

Roberto Cazacu mit guter Möglichkeit

Im letzten Abschnitt dasselbe Bild: geschmeidig vorgetragene Angriffe der Zywitza-Truppe und tief verteidigende Stuttgarter.
Das Spieltempo war nach wie vor außergewöhnlich hoch und trotz des schmalen Kaders zeigten die Gäste keinerlei Anstalten einen Gang zurück zu schalten. Die Cracks aus der Donaustadt hatten eine Bomben-Kondition !
Dem 4:14 folgte kurze Zeit später das 4:15 und als in der 44. Minute Roberto Cazacu endlich das längst überfällige 5:15 gelang, kam prompt wieder die Reaktion in Form von 2 Ingolstädter Toren (5:16 und 5:17). Es spricht für die gute Moral innerhalb der Old-Boyz auch weiterhin alles zu versucht zu haben.
Die Belohnung folgte in der 54. Minute als widerum Robert Cazacu die Scheibe überlegt am Ingolstädter Keeper vorbei ins Tor beförderte (6:17).
Den Schlußpunkt der letztlich einseitigen Partie setzen dann widerum die Gäste mit den Toren Nr.18 und 19.
bankstuttgart
Fazit:
Vor dem Spiel ging man von einer Lehrstunde aus, die dann auch eingetreten ist, aber wenn das Erwartete dann eintritt, ist man danach trotzdem irgendwie enttäuscht.
Die Old-Boyz müssen sich aber nicht grämen, im Gegenteil, auf der Wechselbank blieb es trotz des Spielverlaufs ruhig, man war fokussiert und bereit sich der Herausforderung zu stellen. Hierbei hat auch der Trainer Eggerl mit klaren Ansagen vor dem Spiel einen großen Anteil. Bleibt also nur noch die Überlegenheit des Gegners anzuerkennen.

Wir gratulieren dem ERC Ingolstadt zu seinem super AH-Team und der Mannschaft um Sven Zywitza zum Sieg.

Anschließend ging es dann zum Schnitzel-Essen zum TUSII Franz und danach in die Stadt.
Im Vorfeld wurden 2 locations gebucht, und so ging es dann zum gemeinsamen Feiern mit unseren Ingoldstädter Gästen.
Zumindest dort dürfte dann der Zusatzpunkt nach Stuttgart gegangen sein….. 🙂

 

zywitza

v.l. Thomas „Mac“ Renner (EHC STUTTGART), Sven Zywitza (EV STUTTGART), Michael Esser (EHC STUTTGART)

marx

v.l. Vater und Sohn: Joachim Marx, Patrick Marx