Update -> Historie EHC Stuttgart

Auf der Zeitachse befinden wir uns in der Saison 1983/84.
Der letzten Saison des EHC Stuttgart, der trotz wirtschaftlicher Turbulenzen weiterhin in der Oberliga Süd spielt, die mit Ausnahme von Ravensburg und Stuttgart eine reine bayerische Angelegenheit war. Noch heute wird kolportiert das dieser Umstand von Anfang an vielen Clubs hinter der Weißwurstgrenze ein Dorn im Auge war. Waren es zunächst Zweifel über die sportliche Tauglichkeit, kamen später noch Argumente wie weite Anfahrtswege nach Baden-Württemberg hinzu, die die Etats arg strapazierten. Noch heute berichten auch Augenzeugen über teilweise katastrophale Schiedsrichterleistungen insbesondere von Schiedsrichtern aus dem bayerischen Verband.
Die Vorbereitungsspiele waren zunächst durchwachsen und im Prinzip wusste man trotz der Kader-Investitionen mit Mills, Hipp, Morton, Ostertag u.a. nicht wo die Mannschaft sportlich steht. Letzte Saison doch sportlich (Platz 15 von 18 Teams) und wirtschaftlich (200.000,- DM Schulden) recht gebeutelt war man als Fan schon zufrieden, das es überhaupt weitergeht. Der von der sportlichen Leitung ausgegebene 8. Tabellenplatz erschien vielen zu euphorisch und geradezu vermessen.TabelleEHC
Aber wie so oft im Stuttgarter Eishockey passieren gerade in diesen Momenten unglaubliche Dinge: die ersten Spiele wurden durchweg gewonnen, Stuttgart grüßte zur Überraschung aller von der Tabellenspitze und hatte mit Favorit Ravensburg im ewig jungen Duell einen Gegner zu Gast, der gerade zur rechten Zeit kam. Über 3.000 Zuschauer (Rekord!) sahen auf der heimischen Waldau ein faires, packendes Spiel das Doug Morton im Alleingang entscheiden sollte: 4 Tore und 1 Assist gelangen dem sagenumwobenen, legendären Sturmtank. Das war einer der letzten sportlichen Höhepunkte des EHC Stuttgart, das auch ein stückweit eine große Zukunft erwarten ließ. *

Aber fast ebenso typisch für den Stuttgarter Pucksport: ein Spiel später verlor man auswärts gegen den bis dato Tabellenletzten Frillensee/Inzell mit 2:4.
Danach wurde man mehr oder weniger bis auf Platz 10 durchgereicht.

„Der Mann ist für mich ein Gauner“ Präsident Achim Stocker (SC Freiburg) über Präsident Peter Bässler (EHC Stuttgart) und sein Geschäftsgebaren

EHC Präsident Peter Bässler

Damit war es auch schon wieder vorbei mit der Herrlichkeit und es zeigte sich das der 8. Tabellenplatz ein durchaus ehrgeiziges Ziel darstellen sollte.
Zur Transferzeit am 1. Dezember wurde dann nochmal kräftig investiert, was vielen auf den Rängen nicht geheuer war, denn die Schulden wurden zwar ein wenig abgebaut, hatten aber immer noch ein beachtliches Volumen, so dass es unmöglich erschien nochmal Geld in die Hand zu nehmen. Hinzu kam das die Zuschauer auf die Negativserie reagierten und nicht mehr so zahlreich die heimische Spielstätte aufsuchten.
Es kam also eines zum anderen. Die internen Querelen, Trainerentlassung und schließlich ausstehende Gehälter brachten das letztlich fragile Gebäude EHC Stuttgart zum Einstürzen.
Viele lasteten diese Entwicklung dem damaligen Präsidenten Peter Bässler an, der sich über die Jahre hinweg einen zweifelhaften Ruf erarbeitete und mit seinen undurchsichtigen Drahtseilakten maßgeblich zum Ende des EHC Stuttgart beigetragen hat. Wie so oft im Stuttgarter Eishockey hat einer -trotz aller Leidenschaft, Herzblut und Engagement- den Sinn für die Realität verloren. So nahmen die Geschehnisse den Verlauf einer Tragödie – sehr zum Leidwesen der vielen Fans, die trotzallem noch die Spiele besuchten.

mehr Hintergründe, interessante Infos, Zeitungsausschnitte  => EHC Stuttgart letzte Saison

*Ein weiterer Höhepunkt des EHC Stuttgart war das berühmte Spiel gegen ZSKA Moskau, das aber gesondert behandelt und aufbereitet wird.

Damals auch mit an der Scheibe beim EHC Stuttgart und aktueller Neuzugang bei den Waldau-Old-Boyz:
ReegHerzlich Willkommen Andy  !
Reeg2